(Aachen/)Köln - Leipzig/Dresden über Frankfurt? (Allgemeines Forum)

Holger2, Donnerstag, 10.04.2025, 13:30 (vor 25 Tagen) @ 611 040
bearbeitet von Holger2, Donnerstag, 10.04.2025, 13:31

Hallo,

das sind jeweils ca. 200 Sitzplätze und wenn man berücksichtigt, dass dieser Zug auch noch einen wesentlichen Anteil an Nahverkehrsfahrgästen mitbefördert, ist das gar nicht so viel. Du musst bedenken, dass ein IC Twindexx beispielsweise 465 Sitzplätze hat. Im Gegenteil, der RE2 fährt ja über eine ganz andere Strecke, als der potentielle IC. Und wenn demnächst der RE8 übernimmt, dann bedient der keinen einzigen Halt mehr auf der Mitte - Deutschland - Verbindung.

Dazu muss man sagen: Von Dortmund bis Halle fährt man über Hannover in 4h, und dort wird noch der Ballungsraum Hannover mitgenommen. Über Kassel braucht man knapp 5h, allerdings mit 30 min Umsteigezeit in Erfurt. Aber selbst wenn man die herausrechnet, wird es nicht schneller als über Hannover.

Im Wesentlichen dient eine solche Mitte - Deutschland - Verbindung also der Verbindung von kleineren Großstädten mit dem östlichen Ruhrgebiet. Also Anbindung von Paderborn, Kassel, Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera. Auf solchen Relationen lohnt sich Fernverkehr meist nicht. Es gibt nur wenige Gegenbeispiele in den touristischen Regionen, wie die Verbindungen nach Norddeich, Stralsund, Salzburg.

Alternative wäre noch ein Kombimodell, wie bei der Gäubahn zwischen Stuttgart und Zürich. Es ist aber so, dass sich auch Baden - Württemberg aus dieser Kooperation tendenziell eher wieder herauszieht. Es gibt zu viele Nachteile: wenig Flexibilität bei Angebotsänderungen (Dtl.ticket, Fahrradbeföderung etc, Einschränkungen bei der Fahrplangestaltung, Monopolsituation der Deutschen Bahn...). Baden - Württemberg beschafft derzeit sogar eigene Züge, mit denen sie zum Fernverkehr direkt in Konkurrenz treten werden.

Grundsätzlich hätte ein solches Kooperationsmodell auf vielen Strecken den Charme, dass mehr Fernverkehrsanbindungen angeboten werden könnten. So fordert z.B. die IHK Friedrichshafen auf dem RE5 zwischen Lindau und Ulm ein solches Modell. Im Vor- und Nachlauf könnte ein solcher Zug als Intercity fahren und so viele Regionen direkt anschließen - es wären Verbindungen möglich, an die man heute gar nicht denken würde.

Holger


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