Adventsreise zwischen Paris und Erzgebirge Fortsetzung Teil (Reiseberichte)
Tag 2: Mainz – Frankfurt – Paris – Köln – Mainz
Heute steht ein Tagesausflug nach Paris auf dem Programm. Der schnellste Weg von Mainz nach Paris führt eigentlich über Mannheim - aber wie wäre es, den ICE Frankfurt-Paris mal auf dem gesamten Laufweg zu befahren?
Und so finden wir uns am frühen Morgen in einem ICE-T auf der Fahrt von Mainz nach Frankfurt. Die kurze Fahrt ist ereignislos und wir erreichen bald Frankfurt.
Wer mal eine fast menschenleere DB-Lounge erleben möchte, dem sei Samstagmorgen um 8 Uhr empfohlen, anfangs hält sich dort nur ein weiterer Gast auf.
Nachdem es in der Studentenbude meines Bruders kein Frühstück gab, können wir das nun hier mit Blick auf die Bahnsteige nachholen.
Unser Zug ist noch nicht in Sicht, so vertreiben wir uns die Zeit damit, dem Geschehen im Bahnhof zuzusehen.
Schließlich wird der ICE nach Paris bereitgestellt, wobei der Start etwas holprig ist, der Zug ist falsch gereiht, weder Reservierungsanzeigen noch FIS funktionieren und zu spät erfolgt die Bereitstellung auch. Auch das Reservierungssystem hat offenbar nicht mit einem Velaro gerechnet, denn sonst hätten wir sicherlich keine zwei Einzelplätze hintereinander.
Das FIS wird später noch halbwegs zum Leben erweckt, etwas anderes als den Zielort zeigt der Deckenmonitor aber nicht an.
Das ist nun schon das zweite Jahr in Folge, dass ich zum Jahresende nach Paris fahren „muss“. War es letztes Jahr eine Abschiedsfahrt mit dem Nachtzug (zum Reisebericht), so eilt diesmal das Projekt „Kulinarischer Vergleich der Inklusivmahlzeit zwischen ICE und Thalys“, denn zum Jahreswechsel entfällt im Frankreichverkehr die Inklusivmahlzeit in der ersten Klasse. Zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken wird den internationalen Reisenden ein Frühstück serviert („lila Menü“), dazu ein Getränk nach Wahl. Einen Nachschlag gibt es nicht.
In Forbach wird ein Zusatzhalt angekündigt, dessen Sinn sich mir nicht erschließt, ich kann weder einen Fahrgastwechsel erkennen noch eine Grenzkontrolle. Das Wetter präsentiert sich unterdessen genauso eintönig wie die Strecke und die Fahrt über die LGV Est européenne ist doch sehr langweilig.
Die verspätete Abfahrt in Frankfurt haben wir längst aufgeholt. Im Fahrplan findet sich der Hinweis, dass sich wegen Grenzkontrollen die Reisezeit um ca. 15 Minuten verlängere. Es gibt aber weder Grenzkontrolle noch Verspätung und so erreichen wir pünktlich den Ostbahnhof Paris Gare de l’Est.
Wir haben nun etwa drei Stunden Zeit bis zur Rückfahrt mit dem Thalys ab dem Nordbahnhof. Das Dezember-Wetter ist neblig-grau und motiviert nicht unbedingt zu einer großen Sightseeing-Tour. Zunächst lassen wir den Gare de l’Est etwas auf uns wirken und fahren dann mit der Metro an die Seine.
Unseren kleinen Paris-Spaziergang starten wir an der Stadtinsel mit dem Palais de la Cité und dem Tour de l'Horloge, der um das Jahr 1370 die erste öffentliche Uhr von Paris erhielt.
Von der Kathedrale Notre-Dame laufen wir an der Seine entlang...
...zum Louvre mit der Glaspyramide im Innenhof.
Durch den ehemaligen Schlosspark Jardin des Tuileries geht es weiter zum Place de la Concorde und zur Avenue des Champs-Élysées, wo einer der bekanntesten Pariser Weihnachtsmärkte stattfindet.
Auf der offiziellen Internetseite des Fremdenverkehrsamts von Paris ist der Weihnachtsmarkt etwas unbeholfen beschrieben oder übersetzt: Die Weihnachtsmärkte sind in Deutschland und im Elsass entstanden und haben sich seit den 90ern in ganz Europa ausgebreitet. Sie sind ein wenig zu einem unumgänglichen Event der Feiertage zum Jahresende in Paris geworden.“ Und so bietet der unumgängliche Weihnachtsmarkt eine internationale Mischung aus deutschen „Glühwein“-Schildern, Oktoberfest und Disneyland.
Hier im Forum wurde ja schon von Sicherheitskontrollen im Thalys berichtet. Weil ich nicht genau weiß, ob und wie das in Paris schon umgesetzt ist, fahren wir zeitig mit der Metro zum Gare de Nord.
Kunst, Kitsch oder stimmungsvoller Weihnachtsschmuck?
Dann reihen wir uns in die Warteschlange für den Thalys nach „Koln“. Der Bahnsteig ist etwa auf Höhe des hinteren Triebkopfs provisorisch abgesperrt und Polizisten kontrollieren Ausweise und Fahrkarten, das Gepäck wird nur in Einzelfällen geöffnet und kontrolliert.
Während sich der ICE nüchtern-kühl präsentierte, herrscht hier in Comfort 1 roter Plüsch vor.
Schon bald der Abfahrt beginnt Teil 2 unseres kulinarischen Testprogramms. Es gibt wahlweise Süßes oder Salziges in unterschiedlicher Form, mein Bruder wählt einen gefüllten Waffelkeks, ich entscheide mich für eine leckere Creme, dazu gibt es freie Getränkewahl. Und das Beste: nach dem ersten Durchgang kommt der Betreuer noch ein zweites Mal und verteilt die Reste, diesmal gibt’s für mich den Waffelkeks, ebenfalls lecker.
Während wir mit dem Sonnenuntergang im Rücken Richtung Brüssel fahren, geht ein Trupp Polizisten durch den Zug und kontrolliert die Gepäckablagen an den Wagenübergängen, meldet sich kein Besitzer der Gepäckstücke, werden diese kurzerhand geöffnet.
Nach dem Halt in Brüssel gibt es den nächsten Servicedurchlauf, offenbar wurden frische Snacks geliefert, es gibt erneut süße Stückchen aber auch belegte Brötchen und mehrfach werden wir nach Getränkewünschen gefragt und spätestens nachdem auch hier die Reste noch verteilt wurden, kommen wir pappsatt in Köln an. Der Punkt für Schlemmerreisen geht eindeutig an den Thalys!
Nun stellt sich die Frage: reicht eine knappe halbe Stunde...
...für die Hohenzollernbrücke? Also in einer Richtung schon, jetzt müssen wir nur auch wieder rechtzeitig zurück zum Hauptbahnhof.
Gleichzeitig mit dem Zug kommen wir auf dem Bahnsteig an. Der ICE 1029 hat sich seit der Fahrkartenbuchung in einen IC 1029 verwandelt. Das erklärt auch, warum bei der Fahrkartenbuchung keine Reservierung möglich war. Aber das ist sogar besser so, der Abteilwagen steht richtig herum, also zur Rheinseite. Wir holen uns einen Flammkuchen aus dem Bistro...
...und dann Licht aus im Abteil. Ich kannte das Rheintal bisher nur bei Tageslicht, aber auch bei Dunkelheit ist die Fahrt dort absolut reizvoll. Beleuchtete Schiffe ziehen vorüber, dazu die Lichter und der Weihnachtsschmuck in den Orten am gegenüberliegenden Rheinufer – einfach schön.
Und mit dem Weihnachtsmarkt vor dem Hauptbahnhof Mainz beschließen wir den zweiten Reisetag und gleichzeitig auch diesen Teil des Reiseberichts. Im nächsten Teil fahren wir weiter nach Leipzig und ins Erzgebirge. Üblicherweise beginne ich mit dem Einstellen eines Reiseberichts erst, wenn der Bericht komplett vorgeschrieben ist. Da ich die Weihnachtsbilder aber möglichst zeitnah zum Fest bringen wollte, habe ich diesmal gleich begonnen, Teil 2 kommt dann irgendwann demnächst.
Viele Grüße
Tobias
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- Adventsreise zwischen Paris und Erzgebirge 1/4 m. 51 B. -
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- Adventsreise zwischen Paris und Erzgebirge Fortsetzung Teil -
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29.12.2015, 19:04
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TD,
31.12.2015, 17:21
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- Adventsreise zwischen Paris und Erzgebirge Fortsetzung Teil -
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29.12.2015, 19:04