Vermischte Ausflüge über die französische Grenze (5/6) (Reiseberichte)

Bahne aus Leidenschaft, Dienstag, 30.01.2024, 22:43 (vor 112 Tagen)

In den ersten vier Teilen habe ich euch vier Ausflüge aus den letzten Monaten zu unseren westlichen Nachbarn vorgestellt. Nach dem Ausflug im letzten Teil nach Luxemburg ist kein weiterer Ausflug mehr dazugekommen:
https://www.ice-treff.de/index.php?id=693641

Eigentlich hätte ich noch gerne einen vierten Ausflug über den Grenzübergang bei Neuenburg nach Mulhouse und weiter nach Kruth gemacht. Damit hätte ich das Bahnnetz im Elsass komplett befahren gehabt. Leider ist der Plan aber an der Verlängerung des personalbedingten Dauer-SEV (von August 2023 bis März 2024!) gescheitert. Das Vergnügen im SEV auf der Strecke zu fahren, hatte ich schon im Dezember 2021 ([Link]) und kann darauf verzichten. Damit wäre hier eigentlich Schluss. Da es thematisch ganz gut passt hänge ich noch vier Ausflüge mit dem aus den Vorjahren an.

Ausflug 5: Lauterbourg – Sélestat – Straßburg – Saverne - Wissembourg

Der erste Ausflug führt mich an Fronleichnam 2019 auf eine nach Sélestat und Saverne. Diesmal geht es nicht über Offenburg nach Straßburg, sondern über Wörth und Lauterbourg. Erstens habe ich zuvor die Strecke von Lauterbourg nach Straßburg noch nicht befahren und zweitens hätte ich hin Zeiten vor 9€- und Deutschlandticket für den deutschen Abschnitt außerhalb des KVV ein zusätzliches Ticket gebraucht. Diesmal bin ich nämlich mit dem KVV-TICKETPLUS Alsace unterwegs. Fronleichnam ist dafür der perfekte Tag. Da in Deutschland Feiertag ist, in Frankreich jedoch nicht, gilt das Ticket (Nur an Wochenenden und Feiertagen gültig) und gleichzeitig fahren aber auch die Berufsverkehrverstärker um Straßburg.
Über den Rhein nach Wörth brachte mich einer der letzten 628.2 im Pfalznetz.

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Über die Grenze bringt mich ein Talent von DB Regio. In Lauterbourg erfolgt der Umstieg vom in einen Regiolis der SNCF. Wenn die deutsche RB nicht mal wieder wegen Personal- oder Fahrzeugmangel im SEV betrieben wird, weist Lauterbourg genau wie Wissembourg die Eigenheit auf, deutlich öfter aus dem Ausland von der DB als von der eigenen SNCF angefahren zu werden. In naher Zukunft soll der Umstieg aber mit dem binationalen Verkehrsvertrag entfallen.

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Viel los ist heute nicht im TER nach Straßburg.

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Die Fahrt durch die Rheinebene verläuft erwartet ereignisarm. Mit Blick auf die chronisch überlastete Rheintalbahn gegenüber des Rheins ist es ein wahres Trauerspiel, dass in einem vereinigten Europa parallel dazu eine überwiegend zweigleisige Hauptbahn im technischen Zustand einer Museumstrecke im Dornröschenschlaf vor sich hinschlummert. Nach dem Rastätter Tunneleinsturz wären die Bahnunternehmen um eine brauchbare Umleitungsstrecke sicher froh gewesen Einige wenige Güterzüge verkehrten über Lauterbourg, wegen fehlenden Kreuzungsbahnhöfe auf deutscher Seite aber nur wenige bei gleichzeitigem SEV im Personenverkehr.
Hier bin ich schon in Straßburg mit seiner markanten Bahnsteighalle.

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Nach Umstieg in Strasbourg in den TER 200 ist Sélestat schnell erreicht und ich kann die Sybic vor meinem TER ablichten.

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Sélestat hat ein hübsche Altstadt, steht aber im Schatten von Straßburg und Colmar.

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Mein Ziel hier in Sélestat ist die renommierte Humanistenbibliothek von Beatus Rhenanus, die mir während der Oberstufe mal mein Religionslehrer empfohlen hatte. Der Humanist Beatus Rhenanus hat hier in der ersten Hälfte des 16. Jh. für seine Zeit riesige Menge von Büchern angesammelt. Im Gegensatz zu den Bibliotheken seiner Gelehrtenkollegen aus dieser Zeit hat seine die Jahrhunderte bis heute von einigen Verlusten abgesehen überstanden.

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Gegen Mittag bin ich wieder am Bahnhof. Für den Rückweg nach Straßburg nehme ich nicht den direkten Weg, sondern die langsamere Verbindung entlang der Elsässer Weinstraße über Molsheim.

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Bei der Einfahrt in den Straßburger Bahnhof gelingt mir ein Blick ins Betriebswerk.

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Dann drehe ich eine Runde in die Straßburger Innenstadt.

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Dort ist es aber wegen des Feiertags in Deutschland brechend voll und ich gehe bald zurück zum Bahnhof. Dann lieber das gute Tagesticket nutzen! Ich entscheide mich für einen kleinen Nachmittagsausflug nach Saverne. Hin geht es mit einer Corailwagengarnitur.
Am Rhein-Marne-Kanal erwartet das Schloss der Straßburger Bischöfe ankommende Reisende. Da es bei Ausbruch der Französischen Revolution noch nicht fertiggestellt war, erfüllte es nie seinen ursprünglich vorgesehenen Zweck als Residenzschloss, wurde erst Jahrzehnte später und machte den Besitzern große Probleme eine sinnvolle Nutzung zu finden.

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In Saverne bleibe ich nicht lange, denn ich möchte gerne den nächsten Zug nach Straßburg zurück nehmen. Bei der Ankunft im Bahnhof habe ich nämlich festgestellt, dass eine RRR-Garnitur mit Danseuse bereitsteht. Wenn auch nicht geplant, will ich mir das nicht entgehen lassen, denn die Ablösung der Danseuses rückt näher.

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Zurück in Straßburg am letzten Gleis wartet der lokbespannte TER nach Saales. Darauf hätte ich auch Lust, aber das ist heute leider nicht mehr drin.

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Die verbleibende Umsteigezeit verbringe ich in der Lounge, die damals noch an ihrem alten Platz ist.

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Kurz bevor ich zu meinem Zug muss, wird der Hausbahnsteig inklusive Lounge wegen eines herrenlosen Gepäckstücks geräumt. Entweder habe ich mit herrenlosen Gepäckstücken bei der SNCF einfach Pech oder dort wird vorsichtiger gehandelt als in anderen Ländern. Erfreulicherweise geht der restliche Betrieb im Bahnhof normal weiter und ich musste ja eh gleich los. Für die Rückfahrt nehme ich die andere Strecke von Straßburg in die Pfalz über Weißenburg.
Im dortigen Kopfbahnhof erfolgt der vorletzte Umstieg des Tages vom französischen AGC in einen deutschen Talent.

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Nach kurzem Umstieg auf die RB nach Karlsruhe in Winden endet dann der Ausflug.
Im nächsten Teil folgen dann zum Abschluss noch drei kleine Ausflüge aus dem Jahr 2022.