Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (4/6 m. 39 B.) (Reiseberichte)

TD, Mittwoch, 14.01.2015, 17:45 (vor 3773 Tagen)

Hallo zusammen,

wir befinden uns immer noch in Stralsund, als Fortsetzung zum dritten Teil gibt es heute eine Rundfahrt via Usedom um das Stettiner Haff.


Tag 4: Stralsund – Heringsdorf – Swinemünde – Stettin – Pasewalk - Stralsund

Es ist Sonntagmorgen und wir starten unsere Tour in Richtung Usedom, Ausgangspunkt ist wiederum der Hauptbahnhof von Stralsund.

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Die Gemälde in der Empfangshalle müssen wir nochmal bei anderem Licht anschauen, wobei unser heutiges Ziel auf den Kartendarstellungen ohnehin nicht eingezeichnet ist.

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Den ersten Teil unserer Reise legen wir mit den blau-weißen GTW der Usedomer Bäderbahn (UBB) zurück. Die 100prozentige Bahntochter nahm 1995 den Verkehr auf Usedom auf.

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Bis Züssow geht die Reise auf den Gleisen der Angermünde-Stralsunder Eisenbahn, dann wechseln wir auf die eingleisige Nebenbahn Richtung Wolgast. Bis Wolgast war die Strecke schon einmal elektrifiziert, beim Ausbau der Strecke durch die UBB wurde die Einfachfahrleitung jedoch wieder demontiert, weil nur noch ein Dieselbetrieb vorgesehen war.

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Nach dem Halt in Wolgast geht es über die Peenebrücke auf die Insel Usedom. Die Klappbrücke über den Peenestrom ist als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke ausgeführt - deshalb fahren mir auch die Autos ins Bild ;)

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Die Bahnstrecke führt nun quer über die langgezogene Insel, die an der schmalsten Stelle nur rund 300 Meter breit ist, dabei ist in der Ferne das Achterwasser zu sehen. Die Lagune des Peenestroms trennt Usedom vom Festland.

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Usedom ist bekannt für den Bädertourismus und seine Kaiserbäder – an die glanzvollen Zeiten erinnert auch das schmucke Bahnhofsgebäude von Kölpinsee aus dem Jahr 1911.

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Der Zug fährt bis ins polnische Swinemünde. Dort wollen wir später auch noch hin, allerdings legen wir nun in Heringsdorf einen Zwischenstopp ein.

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Wir schauen noch dem Triebwagen nach, der den Kopfbahnhof in Richtung Polen verlässt. Den Aussichtsturm in der Ferne merken wir mal für den Rückweg vor, jetzt geht es erstmal Richtung Strand und Seebrücke.

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Mit 508 Metern hat Heringsdorf die längste Seebrücke Deutschlands, mit Baujahr 1995 ist sie noch recht jung.

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Unerwartet ist der Himmel nun recht dunkel und kurz nach diesem Bild erwischt uns ein kräftiger Regenschauer. Im Hinterkopf habe ich immer noch den Aussichtsturm und nachdem sich die Regenwolke verzogen hat, nehmen wir dieses Ziel in Angriff.

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Der Weg lohnt sich und die Sonne spielt auch mit, so dass wir uns von oben einen Überblick über den Kopfbahnhof von Seebad Heringsdorf verschaffen können. Der IC in der Bildmitte steht auch schon länger auf meiner Wunschliste, nur leider klappt das diesmal nicht.

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Der normale Tourist wird wohl eher wegen des Blicks über Heringsdorf, die Seebrücke und die Ostsee auf den Aussichtsturm steigen.

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Wir schauen aber lieber einem Triebwagen nach, der gerade den Bahnhof verlässt...

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...und Richtung Polen entschwindet. Mit dem nächsten Zug eine halbe Stunde später wollen wir dann dort unten entlang fahren.

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Deshalb nun zurück an den Bahnhof, hier ein Blick auf und in das Empfangsgebäude. Der Bahnhof wurde 1894 eröffnet, damals allerdings als Endpunkt der Strecke aus Richtung Ducherow-Swinemünde. Die Strecke Richtung Wolgast-Züssow kam erst später hinzu.

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Zur Trennung der einzelnen Reiseorte packe ich immer gerne eine Streckenbild dazwischen. Mit nur 9 Minuten ist die Fahrt allerdings recht kurz und ein Motiv finde ich auch nicht, so dass wir jetzt schon in Swinemünde / Świnoujście angekommen sind. Die erste Bahnstrecke nach Usedom verließ bei Ducherow die Hauptstrecke aus Berlin und führte über die Karniner Hubbrücke nach Swinemünde und weiter nach Heringsdorf. Zum Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Karniner Hubbrücke gesprengt und Swinemünde wurde polnisch. Zudem wurde ein Teil der Strecke als Reparationsleistung abgebaut. Es gibt zwar Bestrebungen zum Wiederaufbau von Strecke und Brücke, aber ob und wann über die Strecke wieder Züge nach Swinemünde fahren, ist wohl ungewiss. Aus der anderen Richtung hingegen, nämlich von Heringsdorf aus, wurde die Strecke von der UBB von der Grenze in Ahlbeck bis an den Rand des Stadtzentrums von Swinemünde wieder aufgebaut und dort im Jahr 2008 der neue Endbahnhof Świnoujście Centrum eröffnet.

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Der Bahnhof besteht aus einem Mittelbahnsteig mit den etwas sonderbaren Gleisnummerierungen 31 und 32 sowie einem Wartehäuschen.

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Im Aushangfahrplan entdecke ich dann eine Überraschung. Ich dachte immer, die Kurswagen im Urlaubsexpress Mecklenburg-Vorpommern kommen aus Heringsdorf – gibt es wirklich eine Verbindung von Świnoujście Centrum nach Köln?

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Die Stadt Swinemünde ist zweigeteilt auf die Inseln Usedom und Wollin und wird vom Meeresarm Swine getrennt, beide Stadtteile sind durch eine Fähre verbunden. Auf der wolliner Seite gibt es einen Bahnhof der polnischen Bahn, dort wollen wir die Reise fortsetzen. Zunächst geht es dazu zu Fuß durch das Zentrum von Swinemünde.

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Dann geht es mit der Fähre kostenlos über die Swine, es besteht ein 20-Minuten-Takt und die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Der polnische Bahnhof befindet sich direkt am Fähranleger.

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Dort wartet schon ein moderner Triebwagen, das müsste ein NEWAG Impuls sein. Allerdings wird der Zug sehr voll und wir bekommen nur schlechte Plätze rückwärts und mit Gegenlicht, so dass ich von der Fahrt durch das Hinterland der polnischen Ostseeküste und durch Hinterpommern kaum Bilder habe.

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Hier sind wir schon kurz vor Stettin und queren die Westoder. In Stettin haben wir nun über eine Stunde Aufenthalt, die wir für eine kleine Runde durch die Hafenstadt am Stettiner Haff nutzen.

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Am roten Rathaus vorbei...

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...zum Roßmarktbrunnen mit dem weißen Adler. Im Jahr 1732 sprudelte das Wasser der ersten Wasserleitung der Stadt durch den Brunnen. Dahinter die Jakobskathedrale, die größte Kirche Pommerns.

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Und vom Berliner Tor...

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...geht es dann wieder zurück an den Bahnhof.

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Mit einem Dieseltriebwagen der Baureihe 628 geht es nun wieder nach Deutschland. Die Deutsche Bahn fährt Stettin sowohl von Angermünde als auch von Pasewalk aus an, wir nutzen die Nordroute Richtung Pasewalk.

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Bei Grambow queren wir die polnisch-deutsche Grenze und sind nun wieder in Mecklenburg-Vorpommern.

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Wir rollen nun in der Abendsonne durch Vorpommern nach Pasewalk, das hier müsste der Abzweig Krugsdorf mit der Strecke nach Drögeheide sein.

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Nach 40 Minuten ist der Keilbahnhof von Pasewalk erreicht. Rechts die Bahnstrecke aus Stettin, wo wir eben angekommen sind. Für uns geht es nun links auf der Strecke der Angermünde-Stralsunder Eisenbahn weiter.

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Zur Abwechslung gibt es nun sogar mal wieder etwas Fernverkehr in Form eines ICE-T auf der Fahrt von München nach Stralsund.

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Und mit einem Sonnenuntergang irgendwo über den Weiten Mecklenburg-Vorpommerns beenden wir Teil 4. Weiter geht es in den nächsten Tagen...


Viele Grüße

Tobias

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/

Danke für den nächsten Teil

Berlin-Express, nähe BPHD, Mittwoch, 14.01.2015, 19:00 (vor 3773 Tagen) @ TD

Im Aushangfahrplan entdecke ich dann eine Überraschung. Ich dachte immer, die Kurswagen im Urlaubsexpress Mecklenburg-Vorpommern kommen aus Heringsdorf – gibt es wirklich eine Verbindung von Świnoujście Centrum nach Köln?


Die kommen auch aus Heringsdorf, allerdings machen sie erst einen Abstrecher nach Swinemünde bevor es dann nach Köln geht.

Danke für den nächsten Teil

safe go, Chemnitz, Mittwoch, 21.01.2015, 22:12 (vor 3766 Tagen) @ Berlin-Express

Im Aushangfahrplan entdecke ich dann eine Überraschung. Ich dachte immer, die Kurswagen im Urlaubsexpress Mecklenburg-Vorpommern kommen aus Heringsdorf – gibt es wirklich eine Verbindung von Świnoujście Centrum nach Köln?

Die kommen auch aus Heringsdorf, allerdings machen sie erst einen Abstrecher nach Swinemünde bevor es dann nach Köln geht.

DAS allerdings wäre mir neu. Zumal das Wenden in Swinemünde mangels Steuerwagen schwierig werden dürfte.
Von Deinem Beobachtungsposten aus müsstest Du gesehen haben, wie eine gewisse Anzahl Leute vom aus Swinemünde eingefahrenen Triebwagen zum IC-Park gelaufen sind, um ihre Reise darin fortzusetzen. Die vermutlich zum selben Treffen gehörige Ausfahrt nach Swinemünde hast Du ja dokumentiert.
Die Freunde auf die Reise im 2+3-646 nach Köln weicht in Heringsdorf dem Hinweis auf den Umstieg. ;-)

Damit bedanke ich mich schonmal für den Bericht, auch wenn ich mir Teil 6 erst im Anschluss zu Gemüte führen werde.

Vielen Dank...

Breisgau-S-Bahn, Freiburg/Gera, Mittwoch, 14.01.2015, 20:44 (vor 3773 Tagen) @ TD

...für die tolle Fortsetzung eines tollen Berichts. Bin schon auf die nächsten Teile gespannt.

Grüße von einem Mit-Konstanzer
Breisgau-S-Bahn

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Für eine DB Lounge in Erfurt!

Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee

462 001, Taunus, Mittwoch, 14.01.2015, 23:41 (vor 3773 Tagen) @ TD
bearbeitet von 462 001, Mittwoch, 14.01.2015, 23:41

Vielen Dank für den Bericht.
Das einzige Bundesland in dem ich noch nie war, obwohl ich mir seit Jahren vornehme mal an die Ostsee zu fahren, schaffe ich es nicht.

Gruß
ICE1223

Ich habe mir eben noch schnell die anderen Teile angesehen und muss dir auch für diese ein großes Lob aussprechen.

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